"DOWNSIZING - DAS MASS ALLER DINGE..." Martin Hörtnagl KUNST AN DER PLAKATWAND

2023

KUNST AN DER PLAKATWAND 

Mein Anliegen ist es, Kunst im öffentlichen Raum sichtbar zu machen und ihr außerhalb der etablierten Institutionen Platz zu geben, die Projektionsflächen der allgegenwärtigen Altarbilder des wachstumsgetriebenen Kapitalismus zu nutzen und einen Kontrapunkt zu setzen. Dies inspirierte und motivierte mich, im Zuge der Ausschreibung für die temporäre künstlerische Gestaltung der Fassade des Pavillons im Waltherpark zu bewerben.


Downsizing - Das Maß aller Dinge 

Als Krone der Schöpfung bestimmen wir das Maß aller Dinge und langsam schimmert uns, dass wir als Ganzes zu groß geraten sind und dabei zerstören, was uns nährt und am Leben erhält. Welche Dimension, welches Maß ist verträglich, gerecht und tragbar, als natürlicher Teil im System des Planeten „Erde“? Konfrontiert mit all dem Lebendigen und all den neuen und alten Gefahren wollen wir bestehen. So wie einst Albert Schweitzer meinte „Ich bin das Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“

Mit meiner aktuellen Gemäldeserie „Downsizing“ setze ich mich mit den begrenzten Ressourcen auf unserem Planeten auseinander. Die biologischen, geologischen und atmosphärischen Auswirkungen, die in den letzten 200 Jahren durch das Wirken der Menschen verursacht worden sind, bringen das natürliche Gleichgewicht der Erde enorm durcheinander. Es geht schlicht um die Ehrfurcht vor allem Lebendigen. Dabei stell ich die Frage, welche Größe und welche Dimension steht uns noch zu? Um die so dringenden Klimaziele zu erreichen, müssten wir in Österreich 10x weniger emittieren. Genau dieses Reduktions-Narrativ behandle ich in den, vorwiegend in Öl gemalten Szenarien. „Downsizing“ – der verschobene Einfluss vom Mensch zur Natur und der Natur zum Menschen.

 

Dr. Elmar Flatschart und Martin Hörtnagl im Gespräch 7.7.23

zur Plakatinstallation "DOWNSIZING - DAS MASS ALLER DINGE..." von Martin Hörtnagl

Dr. MMag. Elmar Flatschart ist Lektor an der Universität Wien. 2014 promovierte er zu kritisch-dialektischer Gesellschaftstheorie. Seine Interessens- und Forschungsgebiete sind Wissenschaftsphilosophie, materialistisch-feministische Gesellschaftstheorie, Theorien des Naturverhältnisses sowie Theorien der emanzipatorischen Praxis.